Am vergangenen Freitag, 11. Oktober, fand die Jahresabschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Kranenburg auf dem Gelände der Firma Siebers im Gewerbegebiet Hammereisen statt. Die Löschgruppe Frasselt-Schottheide, unter der Leitung von Heiner Hebben, war Ausrichter der Übung und stellte ein herausforderndes Szenario auf die Beine, das den Einsatzkräften einiges abverlangte.
Das Szenario: Explosion, Brand und vermisste Personen
Im Werkstattbereich der Firma Siebers kam es bei Schweißarbeiten zu einer Verpuffung. Die Folge: Ein Brand im angrenzenden Lagerbereich, wo sich unter anderem mehrere Fässer mit Chemikalien und Kraftstoffen befanden. Innerhalb weniger Minuten stand die gesamte Halle unter starker Rauchentwicklung. Mehrere Mitarbeiter wurden vermisst, während sich zwei Personen in Panik aus der Halle retten konnten. Doch damit nicht genug – die beiden flüchteten mit ihrem PKW, wobei sie auf ihrer überhasteten Flucht einen Verkehrsunfall verursachten. Eingeklemmt in ihrem Fahrzeug, waren sie auf die schnelle Hilfe der Feuerwehr angewiesen.
Dieses komplexe Szenario, bei dem mehrere Gefahrenschwerpunkte parallel zu bewältigen waren, löste einen Großalarm aus. Unter der Führung von Andreas Thelosen, dem Leiter der Gemeindefeuerwehr Kranenburg, wurden mehrere Einsatzabschnitte gebildet: Die Suche nach den vermissten Personen in der Halle, die Rettung der verunfallten Personen aus dem PKW und die Brandbekämpfung standen hierbei im Vordergrund.
Dynamik im Einsatz: Detonation und zusätzliche Gefahren
Während die Rettungsarbeiten in vollem Gange waren, eskalierte die Lage weiter: In der großen Halle, in der auch Fahrzeuge des Unternehmens geparkt waren, detonierte eine Propangasflasche aufgrund der Hitzeeinwirkung. Durch die Explosion wurden Teile der Halle zerstört und einige Feuerwehrleute wurden als vermisst gemeldet. Die plötzlich veränderte Situation forderte von den Einsatzkräften ein schnelles Umdenken und erneutes Koordinieren der Maßnahmen.
Der Einsatz verlangte den ehrenamtlichen Kräften Höchstleistungen ab. Die parallelen Einsätze – Menschenrettung, Brandbekämpfung, Aufbau einer stabilen Wasserversorgung sowie die ständige Kommunikation zwischen den einzelnen Abschnitten – machten die Übung zu einem intensiven Test für die Fähigkeiten der Mannschaft.
Anerkennung und Lob für die Leistung
Unter den Augen des stellvertretenden Bürgermeisters der Gemeinde Kranenburg, Michael Baumann-Matthäus, des stellvertretenden Kreisbrandmeisters Ronny Schoofs, sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung, zeigten die Feuerwehrleute, wie professionell und engagiert sie auch in schwierigen Lagen arbeiten. Besonders hervorgehoben wurde das Zusammenspiel der verschiedenen Einheiten und die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig und effizient zu bleiben.
Am Ende der Übung zeigten sich alle Beobachter beeindruckt. Baumann-Matthäus lobte die Einsatzkräfte für ihre Professionalität und das hohe Engagement: „Diese Übung hat uns erneut gezeigt, wie sehr wir uns auf unsere Freiwillige Feuerwehr verlassen können. Ihr seid ein unverzichtbarer Teil unserer Gemeinde.“ Auch Ronny Schoofs zeigte sich zufrieden: „Die komplexe Lage, die hier simuliert wurde, hat eindrucksvoll bewiesen, dass die Feuerwehr der Gemeinde Kranenburg bestens aufgestellt ist.“
Fazit: Eine Übung mit wertvollen Erkenntnissen
Die diesjährige Jahresabschlussübung der Kranenburger Feuerwehr war nicht nur eine Herausforderung für die Einsatzkräfte, sondern lieferte auch wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Einsätze. Das Szenario zeigte auf, wie wichtig gut funktionierende Abläufe und die klare Kommunikation zwischen den verschiedenen Einheiten sind. Zudem wurde die Notwendigkeit betont, auch in kritischen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und schnell auf unerwartete Entwicklungen zu reagieren. Die Löschgruppe Frasselt-Schottheide erhielt für die Ausarbeitung des Szenarios große Anerkennung.